Sturmnacht

Kalter Sturmwind reisst alles Gold von den Bäumen, bricht die letzten Rosenknospen, rüttelt an den Fenstern; bringt Winterluft und Stille. Die Stille nach dem Sturm. Die Stille vor dem Winter. Das Gezwitscher verstummt, das klebrig süße Obst verfault, die Straßen leer, die Türen zu. Der Wald steht schwarz und im Dorf gehen flackernd die Lichter an. Rauch steigt aus allen Schornsteinen. Ein Rabe im Nussbaum putzt sein Gefieder und schaut stumm in die Nacht.

Ohrringe aus Weinrebe

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Fenstertag

Einen zweiten Frühling scheinen viele Kräuter und Blumen gerade zu erleben. Nach dem kalten September genießen sie die milde Oktoberluft fast als wäre es Ende Mai. Etwas blasser und vielleicht etwas weniger üppig, doch duftend und voll Inbrunst, als würde ihre Zeit gerade beginnen, blühen Pfefferminze, Katzenminze, Salbei, Ysop und wilde Malve. Umrahmt von den Blättern von Roter Rübe (Rote Beete) und Mangold genießen sie den Tag am Kammerfenster, während weißgraue Wolken aufziehen und Nebel aus der Au steigen. Unbedarft - denn die Furcht vor dem Ende leugnet den Anfang, der jeder Pflanze innewohnt.

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 Holunderbluetchen

Ohrringe aus Zwetschgenholz

Heute zeige ich euch Ohrringe aus Zwetschgenholz. Ich mag ihre herbstlichen Brauntöne, ihre Blattform, die lebhafte Zeichnung im Holz und dass sie sich so schön glatt anfühlen. Sie sind unaufdringlich dezent und scheinen von Innen heraus zu leuchten, so als hätten sie die Sonnenwärme des Jahres gespeichert und gäben sie wieder an die Umgebung - und an ihre Trägerin - ab.

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Spinnereien

Zart verwoben gibt sich momentan der wilde Teil des Gartens. Dort schreitet der Herbst in seiner festlichen Robe. In feine Nebelschleier gehüllt, zeigt er uns die windig kühle Schulter. Sein wogendes Haar in flammendem Rotgold. Um den blassen Hals trägt er Perlen aus Tau, auf Spinnweben gefädelt. Die glitzern hell, während sich lange Schatten wie dichter Pelz um seine Schultern legen.

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