Freitag, 29. April 2016

Komm, lieber Mai!

Komm, lieber Mai, und mache
die Lüfte wieder lau,
leg zarte Blütenschleier
über Feld und Au!

Im Garten blüht der Flieder
und duftet in der Nacht.
Ja Mai, du bist es wieder,
hast Schwalben mitgebracht!

Kannst, liebster Mai, nicht bleiben
bei mir mein Leben lang,
maimorgenmild vertreiben
was dunkel war und bang?

(Wortspielerei und Variation eines alten Volksliedes, Veronika Bauer, Mai 2016)












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Friday Folwerday


Mittwoch, 27. April 2016

Nachtblüte

Eine blühende Frühlingsnacht, irgendwo zwischen kühl und schwül. Die Luft riecht gut, nach frischgemähtem Gras und süß und nach Regenwolken. Schatten wandern, Ästegewirr. Ein Nachtvogel ruft, ich blicke auf: Der Himmel ist ein dunkler Teich voll Seerosen. Ein erster Tropfen fällt.









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Dienstag, 26. April 2016

Perlentaucher

Bereits im Altertum haben Perlen die Menschen fasziniert. Ägypter, Perser, Inder, Römer und Griechen tauchten nach Muscheln und die Reichen und Mächtigen schmückten sich mit den Perlen. Je nach Kultur symbolisierte die Perle Reinheit und Jungfräulichkeit (Islam), einen schlummernden Embryo (kurdische Mystik), Aphrodite, die Göttin der Liebe, (Griechen), die Lehre Christi, zu der Heiden keinen Zugang haben (Christentum) oder Reichtum, Weisheit und Würde (China). Perlen waren lange ein Statussymbol der regierenden Klasse, erst ab Mitte des 19 Jahrhunderts verbreitete sich mit Beginn der Zuchtperlenindustrie Perlenschmuck auch unter dem gehobenen Bürgertum. 
Mittlerweile steht dezenter Perlenschmuck für Klassik und auch einen gewissen Konservativismus. Deshalb habe ich Perlenohrstecker oft etwas skeptisch betrachtet, denn für mich wirken sie häufig wie ein verzweifeltes Dazugehörenwollen zur Oberschicht, so wie manche Autos, Handtaschen oder andere Accessoire mit gut sichtbaren Markennamen. Aber ich tue der Perle damit unrecht, denn Material und Form sind faszinierend schön. Für mich hat sie tatsächlich etwas Mystisches: Der Gedanke der Geburt der Venus aus einer Muschel und das Symbol des eingeschlossenen Wissens gefallen mir. Es gibt wirklich herrliche Perlen! La Peregrina ist das bekannteste Exemplar. Prinz Philipp II von Spanien schenkte sie seiner Gemahlin, Maria Tudor, damals Königin von England. Diese Perle ist birnenförmig und das ist auch die Form, die mir am besten gefällt. Ich liebe Perlen besonders, wenn sie größer und tropfenförmig sind. Sie sehen dann nicht so spießig und brav aus, sondern pompös und extravagant.

Die Perlen an meinen Ohrringen sind aus Magnolienholz geschnitzt und haben einen wundervollen, hellen, cremig changierenden Farbton. Durch das Material sind sie gleichzeitig eine Hommage an die Schönheit der Perle und eine Parodie auf ihre Bedeutung als Statussymbol. Denn welches Material wie wertvoll ist, bestimmt nicht die Natur selbst, sondern leider stets der Mensch, was oft zu blutigen Auseinandersetzungen und Raubbau führte und führt. Meine Magnolien-Perlenohrringe sind einfach nur pur und schön, ohne dass Prestige hineininterpretiert oder irgendeine Form von Überlegenheit damit demonstriert werden müsste. Denn - wie passend zum Thema Perle - wahre Noblesse kommt aus dem Inneren :) 










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Freitag, 22. April 2016

La Valse du Printemps

Wenn ich die Blumen in ihren Vasen auf dem Tisch betrachte, meine ich, Klaviermusik zu hören - Chopin. Frühlingshafte TänzerInnen wiegen sich dazu im Reigen. Schwer zu sagen, wer von ihnen das schönste Kleid trägt. Schön sind sie alle - die rüschige Ranunkel, der vornehme und stets wohlriechende weiße Flieder, die etwas manierierte, rotwangige Zierquitte, die kleinen holden Schleifenblumen und die wilden Waldmädchen, die Bärlauchblüten, mit tausend Sternen im Haar.

Seht selbst wie sie tanzen - vielleicht spielt dann auch in eurem Kopf ein Klavier.





















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Mittwoch, 20. April 2016

Magnolienholz

Name  Magnolia

Familie  Magnoliengewächse (Magnoliaceae)

Wuchsform und Wuchshöhe  Magnolien könne in Busch- oder Baumform wachsen. Bei letzterer Wuchsform ist der Stamm meist kurz und die Krone breit. Typisch für die bei uns am häufigsten verbreiteten Arten dieser aus Asien und Nordamarika stammenden Laubgehölze sind die graue Rinde, die je nach Art und Alter des Baumes glatt oder rau sein kann und die überdimensionalen Blüten.

Blüten und Blätter  Wegen ihrer großen auffälligen Blüten sind Magnolien als Ziergehölze sehr beliebt. Bei vielen Magnolienarten werden die Blüten bereits im Vorjahr angelegt. Daher blühen diese Bäume dann im frühen Frühjahr noch bevor sich die Blattknospen öffnen. Außergewöhnlich ist auch der Aufbau der Blüten: Sie sind azyklisch aufgebaut, die Blütenteile sind schraubig an einer Blütenachse angeordnet. Die Blätter sind wechselständig mit glattem Blattrand.

Tulpenmagnolie

Sternmagnolie

Purpurmagnolie


Samen  Magnolien bilden Balgfrüchte mit roten Samen aus denen sich theorethisch wieder Magnolienbäumeziehen lassen. Dazu sollten sie allerdings stratifiziert werden. Meist braucht die Keimung etwas Zeit und Geduld.

Giftigkeit  Alle Pflanzenteile sind leicht giftig. Das Holz sollte daher nicht für Löffel verwendet werden.

Holz  Magnolienholz ist hell - cremefarben, stellenweise gelblich bis leicht braun. Es hat eine feine, ebenmäßige Struktur. Die feinen Holzstrahlen geben der Oberfläche einen leichten Schimmer, ähnlich wie bei Ahornholz. Das Holz lässt sich gut bearbeiten und ist zum Schnitzen gut geeignet.
In Asien ist es beliebt für Messergriffe. 

Was ich an Magnolienholz so mag  Mir gefallen die zarte Maserung und der helle, fast elfenbeinfarbene Ton. Beim Sägen duftet Magnolienholz nach Zitrusblättern.


Fladern- und Radialschnitt mit gut sichtbaren Holzstrahlen

Hirnholz mit gut erkennbaren Jahresringen


Ohrringe aus Magnolienholz




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Dienstag, 19. April 2016

Magnolienblütenohrringe

Groß und gleichzeitig zart sind sie, diese Ohrringe aus Magnolienholz. Einer Magnolienknospe und blühenden Purpur- und Sternmagnolien nachempfunden. Diese beiden schönen Wesen bewohnen meinen Garten und erfreuen von Anfang März bis in den Sommer  alle Sinne. Denn während Magnolia stellata früh ihre bezaubernden blassrosaroten Sterne öffnet, lässt sich Magnolia liliiflora etwas länger Zeit mit ihren intensiv rot-violetten, duftenden Blüten und überrascht bis in den Herbst mit einer leichten Nachblüte.
Ich mag die Farbe und Maserung des Magnolienholzes sehr - es wirkt so hell und leicht. Attila macht noch weitere Ohrringe aus dieser Holzart, hat er versprochen. Dann folgt ein Post über Magnolienholz als Werkstoff.













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