Montag, 31. August 2015

Der Feind in meinem Brett


Auch wenn sich die Larven des Variablen Widderbocks (Chlorophorus varius) von Laubholz - und somit von meinem bevorzugten Werkstoff - ernähren, muss ich gestehen, dass diese Bockkäferart sehr schön anzusehen ist. Hier legt gerade ein Vertreter dieser Gattung seine Eier in einem uralten Blumenständer ab. Und nein, ich möchte nicht, dass er das auch in meinen Holzvorräten tut. Aber ich kann trotzdem nicht umhin, dieses elegante und geschickte Geschöpf zu bestaunen. Und steht nicht in einem altehrwürdigen Buch geschrieben "Du sollst auch deine Feinde lieben"?











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Freitag, 28. August 2015

Wild Romance

Die sonst so korrekte, aufrechte, fast ein wenig steife, Gladiole ist schwach geworden und hat sich verliebt. Ausgerechnet in die eigenartige, widerborstige und gleichzeitig so fragile Nigella. Es ist eine späte Liebe, denn es ist Spätsommer und beide sind sie nicht mehr die frischesten (wie auf den Fotos auch deutlich zu sehen ist). Doch das tut der blühenden Liebe keinen Abbruch. Und so haben sie zusammengefunden und harmonieren trotz aller Gegensätze und verwelken vergnügt gemeinsam.












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Mittwoch, 26. August 2015

Aus demselben Holze geschnitzt

Diese Kette entstand als Auftragsarbeit. Die geschnitzten Holzperlen sollten zu den ausgewählten drei Ohrsteckerpaaren aus Flieder- und Zwetschgenholz passen. (Wobei die Blatt-Ohrstecker aus dunklerem und die Blumen-Ohrstecker aus hellerem Zwetschgenholz sind.) Die Holzstücke sind aus den beiden Holzarten mit ähnlicher Maserung und ähnlichen Farbtönen gemacht,  fein geschliffen, poliert, gewachst und auf ein braunes Lederband mit bronzefarbenem Verschluss gefädelt.


















Montag, 24. August 2015

Auge in Auge

On the Grasshopper and Cricket

The Poetry of earth is never dead:    
  When all the birds are faint with the hot sun,    
  And hide in cooling trees, a voice will run    
From hedge to hedge about the new-mown mead;    
That is the Grasshopper’s—he takes the lead      
  In summer luxury,—he has never done    
  With his delights; for when tired out with fun    
He rests at ease beneath some pleasant weed.    
The poetry of earth is ceasing never:    
  On a lone winter evening, when the frost     
    Has wrought a silence, from the stove there shrills    
The Cricket’s song, in warmth increasing ever,    
  And seems to one in drowsiness half lost,    
    The Grasshopper’s among some grassy hills.

(John Keats, 1816)








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Freitag, 21. August 2015

Manieristische Hochblüte

Die Zinnie ist eine ganz eigene Blume. Sie wirkt irgendwie künstlich und steif und geometrisch konstruiert. So richtig romantische Gefühle wollen beim Betrachten ihrer Blüten nicht aufkommen. Sie hat nichts vom sanft fließenden Blühen der Rosen, nichts von der Üppigkeit der Pfingstrosen. Ihre Blätter sehen ein wenig so aus, als wären sie mit einer Bastelschere ausgeschnitten und aufgeklebt. Lieblich und anmutig ist sie tatsächlich nicht, eher etwas bizarr. 
Mir gefallen die Hüllblätter, die sich in matten Grüntönen wie Schuppen um den Blütenkorb legen. Auch die gelben Röhrenblüten, die wie kleine Königskronen aus den Blüten aufragen, finde ich süß. Aus der Ferne betrachtet, zeigt sich die Besonderheit der Zinnie: Sie zaubert hellleuchtende Farbtupfer in den Garten, die niemals plump, sondern leicht und fröhlich wirken. 
Was sie mir außerdem sehr sympathisch macht ist, dass sie sehr nektarreich ist und viel Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge bietet. Diesen Sommer wird sie häufig von Taubenschwänzchen besucht.

Übrigens ist sie nach dem Botaniker Johann Gottfried Zinn benannt, der die Blume 1757 als erster beschrieben hat. Ihre ursprüngliche Form, Zinnia elegans, wurde 1796 nach Europa gebracht. Seither sind die unterschiedlichsten Varietäten entstanden. Wusstet ihr, dass Zinnien Nikotin enthalten?












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Mittwoch, 19. August 2015

Weinrebe

Dieses Jahr beginnt die Weinlese aufgrund des heißen Sommers vielerorts früher. Als ich ein Kind war, wurden die Trauben meist Ende September bis Mitte Oktober gelesen. Daher verbinde ich die Traubenernte mit dem Herbst und dabei sind wir - auch wenn das Wetter momentan anderer Meinung ist - doch mitten im Hochsommer. Ich hoffe sehr, dass die Sommersonne wieder zurückkehrt und uns noch möglichst lange begleitet. Die Rebenohrstecker, die ihr auf den Fotos seht, passen zu jeder Jahreszeit. Ich mag am Holz der Weinrebe die starken Wirbel und die ausgeprägten Hell-Dunkel-Kontraste. Jedes Stück Holz hat eine andere Zeichnung -von zarten schwarzen Linien in beiger Umgebung über Flecken in dunklen Brauntönen die mit zarten Cremefarben verschwimmen. Bei diesem Paar finde ich die Maserung, die wie eine feine Strichzeichnung aussieht, besonders schön. Was mir außerdem gut gefällt ist, dass die Ohrstecker rustikal und dennoch schlicht und modern wirken.








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