Mittwoch, 2. März 2016

Glückskekse

Je trostloser das Wetter wurde, desto mehr war mir nach Farbe zumute und nach einem kleinen Experiment. Ich hatte nämlich Birkenzucker geschenkt bekommen und wollte ihn gerne verwenden, nur wusste ich nicht so recht wofür. Ich bin ja keine Naschkatze und habe nur selten Verlangen nach Süßem. Aber Buntes mag ich sehr. Es erinnert mich an meine Kindheit - an Gummibärchen und die "Kugelrutsche" bei Ikea. Erinnert sich jemand von euch daran? Ich meine diese Rutsche, wo man nach dem Runterrutschen in einem Raum voll bunter Kugeln landete. Ich war vollkommen verrückt danach.
Meine Idee war also, etwas zu backen, das dieses Gefühl von "verrückt vor Glück" wieder aufkommen lässt - und zwar ohne künstliche Farbstoffe, sondern mit Zutaten, die Energie geben; zum Rutschen, Schaukeln oder einfach so für den Frühling. Birkenzucker kannte ich nur vom Hörensagen. Da ich eben nicht viel nasche, muss ich mir auch keine großen Gedanken um übertriebenen Zuckerkonsum machen. Ja, weißer, raffinierter Zucker ist nicht gesund, schlecht für die Zähne und voll leerer Kalorien, das weiß mittlerweile jedes Kind. Über Birkenzucker (Xylit) habe ich gelesen, dass er eine anti-kariogene Wirkung hat, also nicht nur kein Karies verursacht sondern sogar eine Kariesreduktion bewirkt. Bei Menschen, die nicht an Xylit gewöhnt sind, kann ein übermäßiger Konsum anfangs allerdings abführend wirken.

Für meine bunten Glückskekse wollte ich buntes Gemüse zum Färben verwenden, und zwar solches, das gut zu Süßem passt, weil selbst süß oder neutral. Rote Rüben (Rote Beete) färben ja sehr intensiv und ich liebe ihre milde Süße. Ebenfalls süß und farbenfroh sind Karotten (Möhren). Ich beschloss, die beiden separat weichzukochen, das Wasser abzugießen und sie mit Zitronensaft (für den Geschmack und zum Erhalt der Farben beim Backen) und etwas Kurkuma (für ein kräftigeres Gelb) zu pürieren. Weil ich noch eine weitere Farbe wollte, kam ich schließlich auf Spinat. Da dieser aber nicht von Natur aus süß ist, überlegte ich mir, ihn mit einer reifen Banane zu einer feinen grünen Masse zu pürieren. Als Fett habe ich den dickflüssigen Teil der Kokosmilch verwendet. Und beim Mehl wollte ich ebenfalls etwas Neues ausprobieren: Ich hatte auch Süßlupinenmehl geschenkt bekommen (ja, meine Freunde und Verwandten wissen eben, dass ich sehr neugierig auf mir unbekannte Lebensmittel bin) und beschloss, es mit gemahlenen Haferflocken und gemahlenem Quinoa zu vermischen.

Was soll ich euch sagen - die verschiedenfarbigen Teige waren die reinste Freude! Da kein Ei enthalten war, konnte ich sie bereits roh kosten und feststellen, dass sie angenehm süß und zitronig schmeckten. Anfangs machte ich mir Sorgen, dass die Farben beim Backen ihre Leuchtkraft verlieren würden. Aber sie wurden nur minimal blasser und waren immer noch beeindruckend bunt. Und das beste: Die Kekse schmecken richtig gut: Mild, süß und saftig! Sie versetzen mich in Osterlaune und zurück in meine Kindheit.





ROT

150g Rote Rüben (Rote Beete) gekocht
1 EL Zitronensaft
3 EL Kokosmilch
1/3 Tasse Hafermehl 
1/3 Tasse Quinoamehl
1/3 Tasse Süßlupinenmehl
2 EL Birkenzucker
1 Msp Natron

Die Roten Rüben nach dem Kochen abtropfen lassen und mit dem Zitronensaft und der Kokosmilch pürieren. Nun das Mehl mit dem Natron vermischen und gemeinsam mit dem Zucker in die Rote Rüben-Masse rühren. Falls die Masse zu feucht ist, noch etwas Hafermehl hinzufügen.

ANMERKUNG: Für das Hafer- und das Quinoamehl habe ich Haferflocken und Quinoa in der Kaffeemühle gemahlen.


GELB

150g Karotten (Möhren) gekocht
2 ELZitronensaft
3 EL Kokosmilch
1/3 Tasse Mandeln gerieben
1/3 Tasse Hafermehl
1/3 Tasse Quinoamehl
1/3 Tasse Süßlupinenmehl
2-3 EL Birkenzucker
1 Msp Kurkuma
1 Msp Natron

Die Karotten nach dem Kochen abtropfen lassen und mit dem Zitronensaft und der Kokosmilch pürieren. Nun das Mehl mit den Mandeln, dem Kurkuma und dem Natron vermischen und gemeinsam mit dem Zucker in die Karotten-Masse rühren. Falls die Masse zu feucht ist, noch etwas geriebene Mandeln oder Hafermehl hinzufügen.

ANMERKUNG: Für das Hafer- und das Quinoamehl habe ich Haferflocken und Quinoa in der Kaffeemühle gemahlen.


GRÜN

70 g Spinat blanchiert
1 Banane
2 EL Kokosmilch
1 ELZitronensaft
2 EL Kokosraspeln
1/3 Tasse Hafermehl
1/3 Tasse Quinoamehl
1/3 Tasse Süßlupinenmehl
2 EL Birkenzucker
1 Msp Natron

Den Spinat nach dem Blanchieren abtropfen und abkühlen lassen und mit der Banane, dem Zitronensaft und der Kokosmilch pürieren. Nun das Mehl mit den Kokosraspeln und dem Natron vermischen und gemeinsam mit dem Zucker in die Karotten-Masse rühren. Falls die Masse zu feucht ist, noch etwas Kokosraspeln oder Hafermehl hinzufügen.

ANMERKUNG: Für das Hafer- und das Quinoamehl habe ich Haferflocken und Quinoa in der Kaffeemühle gemahlen.

Den Backofen auf 200° C vorheizen. Nun aus den verschiedenfarbigen Massen mit leicht angefeuchteten Händen Kugeln formen, diese etwas flachdrücken und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzten. Dort die Kekse noch weiter flachdrücken bis sie schön rund und nicht zu dick sind. Etwa 20 Minuten backen.









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5 Kommentare:

  1. sieht lecker aus, ich kenne es ganz ähnlich, aber dünner, dann als Chips-Variante
    LG susa aus Hamburg

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  2. Wow, krass kreativ und was alles so geht, wenn es ausprobiert wird.
    Die Kekse sehen richtig schön bunt aus und machen auch vom Ansehen gute Laune.
    Viele liebe Grüße, Synnöve

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  3. ...die Farben sind ja unglaublich,
    sehr ungewöhnlich für Kekse, aber nach dem Rezept sicher lecker,

    lieber Gruß Birgitt

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  4. Wie schön, das Kindheitsglück in solche tollen Kekse zu backen ;-) Lieben Gruß Ghislana

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  5. Zur anti-kariogenen Wirkung von Xylit
    Da die kariesverursachenden Bakterien Xylit nicht zu Säure abbauen können, verhungern sie schlicht.
    Tipp: Eine Mundspülung mit einem halben Teelöffel Xylit: Einfach 2 Minuten im Mund bewegen und dann ausspucken, danach eine halbe Stunde nichts trinken. Mehr Infos zu Xylit und der Alternative Erythrit gibt es hier:
    http://zuckerersatz-info.de/

    Liebe Grüße
    Elisa

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