Hirtentäschel |
Wir lieben
unseren Garten. Nur ist diese Liebe ziemlich extensiv, um es vorsichtig
auszudrücken. Nein, verwöhnt wird er bestimmt nicht, unser Garten. Eher ein
wenig vernachlässigt manchmal. So schön das Wachsen und Gedeihen ist, so
langweilig sind Jäten, Vereinzeln, Ausgeizen, Hochziehen und tägliches Gießen.
So sieht das
Ergebnis dann auch aus: Wildwuchs so weit das Auge reicht. Der Stärkere setzt
sich dabei natürlich durch. Mit viel Wohlwollen könnte man so ein Beet auch als
Mischkultur bezeichnen. Aber Chaos trifft es eher.
Und weil wir oft
die verächtlichen Blicke der Nachbarn im Rücken spüren und manchmal die Gurken
oder die Petersilie im Dickicht nicht finden, haben wir beschlossen, dem Unkraut
zu Leibe zu rücken, es rücksichtslos zu vernichten. Die radikalste Form der
Vernichtung, die uns eingefallen ist, hat zu diesem Plan geführt:
Ja, denn während
viele Kulturpflanzen anspruchsvoll und mimosenhaft sind und permanente
Aufmerksamkeit brauchen, wächst Unkraut selbst bei monatelanger Trockenheit und
auf harten und kargen Böden schneller als es dem tolerantesten Gärtner lieb
ist.
Gartenmelde |
Natürlich ist nicht jedes Unkraut genießbar. Schau deshalb genau,
informiere dich und bereite keine unbekannten Pflanzen zu.
Nicht zu
übersehen und jedem bekannt ist die Brennnessel. Ihr kann gleich - am besten
solange sie jung ist und vorsichtshalber mit Handschuhen - der Garaus gemacht
werden. Ebenfalls geläufig sind Sauerampfer, Vogelmiere, Schafgarbe und
Gartenmelde. Aus diesen Unkräutern lassen sich Suppen, Gemüse, teilweise auch
Salate und Tees zubereiten. Anstatt Unkrautjäten ist jetzt Unkrauternten
angesagt. Das macht mehr Sinn, mehr Freude, bringt neue Geschmackserlebnisse
und ist die einfachste und günstigste Variante um an jede Menge Vitamine und
Mineralstoffe zu kommen und gleichzeitig einen gepflegten Garten zu haben.
Also - auf die
Teller, fertig, los!
Hallo Attila,
AntwortenLöschengenau so mach ich es auch... so ein "wilder" Garten ist doch ein wahrer Schatzkasten. Was es da jeden Tag zu entdecken gibt - einfach herrlich. Ein zahmer Garten wäre da ja richtig gehend langweilig für unsereiner, hm? Viel Spaß am Kochen, Genießen, Schauen..... unkräuterliche Grüße... Alexia