Dienstag, 30. Januar 2018

Wellengang

An den Sand am Ufer, dem sich das Gleiten der Wellen vorübergehend eingeprägt hat, erinnert mich der Zwetschgenholzteil dieser Ohrringe. Die feine Struktur und die cremigen Farbtöne haben etwas Sandiges an sich. Donausand? Meeressand? Und wenn der helle größere Teil aus Zwetschgenholz Sand ist, dann ist der kleinere Teil aus Schwarznussholz ein Boot... 
Das Licht hatte gestern eine fast mediterrane Wärme, die die Zeichnung und die Maserung der beiden Holzarten schön zur Geltung bringt. An dieses warme Licht könnte ich mich gewöhnen! Ich wünsche euch allen einen sonnigen Tag! 











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Sonntag, 28. Januar 2018

Vom Sprießen

Ich habe mir geschworen, nicht mehr ungeduldig zu sein. Nicht schon Anfang Februar jedes modrige Blatt umzudrehen um nach frischen grünen Triebspitzen zu suchen. Nicht in jedem Vogelgepiepse ein Frühlingslied zu vermuten. Nicht bei minus zwei Grad durch den Garten zu tigern und nach Knospen zu suchen. Und vor allem nicht mehr zu versuchen, Knospen mit den Fingern zu öffnen. (Ja, ich weiß, das klingt gar nicht lieb und nett, aber seit meiner Kindheit verspüre ich immer den Drang in Knospen hineinzuschauen und ein wenig nachzuhelfen, damit sie sich endlich öffnen. Zu eurer Beruhigung sei erwähnt, dass ich dem kaum mehr nachgebe.) In stoischer Winterstarre wollte ich verharren, Schneeweiß und Grau in Grau lieben lernen und abwarten und Tee trinken. 
Tja, was soll ich sagen – es ist wieder einmal so weit: Ich sehe überall nur noch Grün. Die verirrte, verwirrte Biene ist schuld, die mir am Donnerstag plötzlich um die Nase geflogen ist. In mir sprießt unaufhaltbar unbändige Frühlingslust. Jetzt ist es zu spät. Ich habe sie entdeckt, die ersten blühenden Schneeglöckchen im Auwald. Und im Garten knospen sie auch schon. Die Frühlingsknotenblumen, die Narzissen, die Tulpen strecken ihre Spitzen aus der Erde. Die Lenzrose, Helleborus orientalis, beginnt sich zu öffnen. Die Palmkätzchen werden immer flauschiger. Und die Magnolienknospen schwellen verheißungsvoll an. Die Vögel zwitschern plötzlich so hell, mein Herz stimmt ein. Und irgendwo dort hinten kichert er, der Frühling.















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Freitag, 26. Januar 2018

Dörrzwetschgen Mohn Dessert mit Apfel

Die Winter schreitet voran. Die Tage werden merklich länger, die Haselnuss blüht und die Äpfel im Keller werden langsam zäh. Weil mehlige Äpfel roh nicht mehr ganz so gut schmecken, habe ich mir dieses Rezept ausgedacht. Es gibt mir die Möglichkeit, gleich auch einige meiner Dörrzwetschgen zu verbrauchen. Der Vorrat ist noch ziemlich groß. Mohn mit seinem feinherben Aroma ist eine meiner liebsten Zutaten bei Süßspeisen. Ich finde, Zwetschge und Mohn harmonieren einfach perfekt! Und dann noch Äpfel dazu – und fertig ist der süße Wintertraum.





Dörrzwetschgen Mohn Dessert 


1-2 Äpfel
2 Eier
1 EL Butter weich oder Kokosöl
1 EL Zucker oder Birkenzucker
7 Dörrpflaumen
6 EL Haferflocken
5 EL Mohn gerieben
Msp Salz
1/2 TL Natron


Die Dörrzwetschgen in eine große Tasse geben und mit 150 ml kochendem Wasser übergießen. Zum Einweichen zur Seite stellen. 

Die Äpfel schälen und in Spalten schneiden.

Die Haferflocken in einer Kaffeemühle oder einem Blender fein mahlen und das entstandene Mehl mit Natron und Salz vermischen.  

Die Eier mit der weichen Butter und dem Zucker schaumig schlagen.

Nun die Dörrzwetschgen mit dem etwas abgekühlten Wasser zu cremigen Masse pürieren. Wenn die Zwetschgenmasse noch sehr heiß ist, bitte noch weiter abkühlen lassen bis sie warm oder lauwarm ist.

Löffelweise abwechselnd Hafermehl, geriebenen Mohn und Zwetschgenmasse unter die Eimasse rühren.

Eine kleinere Auflaufform einfetten und die verrührte Masse darin verteilen. Mit den Apfelspalten belegen und bei 180 °C 30 bis 35 Minuten backen.

Noch heiß mit Rohrzucker oder Kokosblütenzucker bestreuen und warm servieren.

Beim Zucker und beim Fett könnt ihr entscheiden, was ihr verwenden möchtet. Ob Rübenzucker, Rohrzucker, Birkenzucker - alles ist möglich. Zum Bestreuen am Schluss bietet sich eine gut schmelzende Zuckerart wie Kokosblütenzucker oder feiner Rohrzucker an. Butter und Kokosöl eignen sich gleichermaßen für den Teig. Ich persönlich liebe Haferflocken mit ihrem leicht nussigen Geschmack. Jedoch sollte ich nicht von mir auf andere schließen. :D Wer Hafer nicht mag, kann natürlich auch Weizenmehl verwenden. 








handgeschnitzter Löffel mit Herz am Stielende


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Dienstag, 23. Januar 2018

Centaurus

An einen roten Morgenhimmel im Winter erinnern mich diese fabelhaften runden Ohrringe. Sie sind aus einem Marillenbaum geschnitzt, jedoch aus Zwetschgenholz. Wie geht das? 

Es war einmal in unserem Vorgarten ein märchenhaft schöner Marillenbaum. Wie die meisten Kulturobstsorten war er ein Mischwesen, veredelt auf einer Unterlage mit ausgewählten Eigenschaften wie Robustheit, Vitalität, einer günstigen Reifezeit, einer guten Fruchtgröße etc. Oberirdisch sah er so lieblich aus, wie Marillenbäume nur lieblich aussehen können: Im zeitigen Frühjahre eine duftige, bassrosarote Blütenwolke, umschwärmt von Hummeln und Bienen. Im Sommer mit hellgrünen, herzförmigen Blättern und bald mit leuchtendorangen saftigsüßen, rotwangigen Marillen. Sein Herbstkleid war strahlend zitronengelb. Doch tief unter der Erde, da war er Zwetschge. Und wie! Gewaltige Zwetschgenwurzeln bahnten sich wie Riesenschlangen ihren Weg durch den Gartenboden. Kraftvoll und ruhelos. Sie wollten nicht unter der Erde bleiben, dort unten im Dunklen, wo sie niemand sah. Voll Eifersucht auf den adretten Marillenbaum, der dort oben im Sonnenschein badete und bewundernde Blicke erntete, wollten sie nichts als hinaus ans Licht. Und das taten sie schließlich. Energische Wurzeltriebe bohrten sich aus der Erde - hunderte Schösslinge schossen hoch.  Diese Zwetschgenschösslinge wuchsen rasant in die Höhe und waren einfach nicht unter Kontrolle zu bringen. Mit seiner starkwüchsigen Unterlage war der Baum viel zu groß für den Vorgarten geworden. In einem Umkreis von sieben Metern (!) kamen immer wieder Wildtriebe nach. Schweren Herzens mussten wir zur Säge greifen und dem Sommermärchen ein Ende setzen.

Doch der Zentaur wandelte sich abermals und lebt weiter. In manchen Schmuckstücken und Löffeln, die aus dem gefällten Marillenbaum gefertigt werden, leuchtet seine unbesiegbare Kraft. Seht ihr ihn? Seht ihr das Rot, das dunkle Rosarot im Holz? Das ist er, der verborgene zweite Teil, die Wurzel. Das sind die Beine des Centaurus.*

*An der rötlichen Färbung des Holzes könnt ihr deutlich die Zwetschge sehen. 











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Dienstag, 16. Januar 2018

Von Herzen

zu schreiben ist gar nicht so einfach! Sie sind ein so universelles Symbol, dass es mir fast so vorkommt, als gäbe es nichts mehr darüber zu sagen. Herzen sind süß und kitschig, tiefrot oder knallpink. Als beliebtes Printmotiv auf Kleidung und Accessoires sind sie vor allem Frauensache. Mädchen sollen lieb, herzig und harmlos sein. Und sie sollen um jeden Preis geliebt werden wollen. Männer tragen kaum Herzen - zumindest nicht sichtbar.
Dabei ist das allgegenwärtige Zeichen ein fixer Bestandteil unserer Kommunikation geworden. Man muss nicht verliebt sein, um einander Herz-Glyphen zu texten. Gefällt mir richtig gut! Wow, wie schön! ❤ Herzallerliebst!  Love it! 💕💖💗💞

Ich habe mich immer gefragt, wie es kam, dass die schematische Darstellung eines muskulären Hohlorgans zu einem der meistverwendeten und bestbekanntesten Symbole werden konnte. Für mich sieht ein Säugetierherz eher aus wie ein Gemüsepaprika... Das Herzsymbol soll sich tatsächlich aus den stilisierten Blättern von Feigen und Efeu entwickelt haben - ein rotes Efeublatt als Sinnbild der ewigen Liebe. Manche Forscher meinen auch, dass hinter dem omnipräsenten Zeichen eigentlich die symbolische Darstellung des weiblichen Gesäßes oder der Vulva steckt. Mir gefällt diese Interpretation nicht so sehr, da mich die Dauersexualisierung von Frauen nicht erst seit den jüngsten medialen Debatten nervt. Nicht dass ich etwas gegen weibliche (oder männliche) Körperteile habe - aber das ewige, oft irgendwie seltsam verschämte, Darstellen der Frau als sexuelles Objekt quer durch die Geschichte hat mich schon in meinem eigentlichen Lieblingsfach Bildnerische Erziehung gestört. 

Bei Schmuck bin ich kein 'Herztyp' - aber für euch habe ich eine Ausnahme gemacht und zeige euch ein Paar der anlässlich des nahenden Valentinstags momentan zahlreich entstehenden Herzohrringe. Aus Holz gemacht gefallen mir Herzen. Sie sind so angenehm anzugreifen, so glatt, fast ein wenig warm. Die schöne Färbung dieses Ohrringpaares passt auch gut zum Thema: Das fein gemaserte Zwetschgenholz ist von zarten Rot- und Rosatönen durchzogen. Das Holz gibt den Herzen etwas Organisches, was mich wiederum an unser Antriebsorgan erinnert. Bei näherer Betrachtung muss ich zugeben, dass das Symbol 'Herz' etwas Offenes, Freundliches und Friedliches an sich hat. Vielleicht auch etwas Wehrloses und gleichzeitig etwas unheimlich Kräftiges  Motor, Triebkraft, Puls und Rhythmus. 

Vielleicht sollte ich das dekorative Herz einfach als Sinnbild von Mut zur Offenheit sehen, das sagt: 'Ich mag mich. Ich mag dich. Und ich habe den Mut, auch andere, Fremde, zu mögen. Ich zeige der Welt kein Messer, kein Schwert - ich zeige ihr ein (mein) lebendiges, schlagendes Herz.' 

Ja, so gefällt es mir <3 Ich glaube, ich zeige euch noch mehr Holzherzen! 'Cause I don't have a wooden heart :)









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Dienstag, 9. Januar 2018

Wechselwarm

Mild hat das Jahr begonnen - Apriltemperaturen und Novembernebel. Momentan fehlen mir Farbe und Licht. Deshalb zeige ich euch heute bunte Ohrringe aus rotem Zwetschgenholz und frühlingsgrünen Jadeperlen. Die Mischung aus verschiedenen Rot- und Rosatönen im Holz bildet einen schönen Kontrast zum sonnigen Grün der Perlen. 
Ich hoffe, ihr habt den Jahreswechsel schön verbracht und hattet einen guten Start ins warme neue Jahr!












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