Der Holunder steht wogendweiß in Blüte und Holunderblütensirup hat Hochsaison. Wir machen jedes Jahr zwei Liter, denn er soll etwas Besonderes sein und wir trinken lieber Wasser und Tee (und ich Unmengen an Kaffee). Allerdings reizt mich das Thema Sirup schon. Eine schier unendliche Fülle an Möglichkeiten tut sich auf. Zuerst beginnt es immer ganz harmlos: Ein paar Blätter Zitronenmelisse und einige Pfefferkörner würden sicher ganz gut zu den Holunderblüten passen, war mein erster Gedanke. Aber dann... Was dann folgte war eine unbremsbare Ideenflut, umspült von Kräutergrün und Zitronenduft. Und schon war ich mitten im Siruplabor, nach erfolgreicher Expedition im Garten, umgeben von Schüsseln und Sieben voll Kräutern, Blättern, Blüten und Knospen, umringt von Gläsern aller Arten und Formen und von Bergen an Zitronen. Und dann folgte Zupfen, Schneiden, Mörsern, Hacken, Mischen, Rühren, Füllen.
Nun stehen sie am Regal und ziehen vor sich hin, meine flüssigen Versuchskaninchen. Wie sie schmecken, kann ich euch in einigen Tagen verraten. Hier könnt ihr sehen, welche Inkredienzien momentan in den Gläsern aufeinander einwirken. Aufgefüllt wurden alle Kräuter mit einer Lösung aus Wasser und Zucker im Verhältnis 3:2 und 8 g Zitronensäure pro Liter.
Diese kleine weißgrüne Spinne war nicht sehr angetan von meinen Versuchsreihen. Immerhin hat sie so ihr wohliges Zuhause in einer Holunderblütendolde verloren. Hier droht sie mir gerade mit einer Klage beim obersten Hollerbuschgericht. Ich habe sie schnellstens auf eine neue Holunderblüte im Garten gesetzt. Hoffentlich verzeiht sie mir.
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