Dienstag, 20. Dezember 2016

Engellieder

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen,
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, –
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt ...

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, –
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten –
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

(Rainer Maria Rilke, 1898)














VERLINKT MIT



Freitag, 16. Dezember 2016

Weihnachts-Smoothie

Habt ihr Lust, etwas auszuprobieren, das vielleicht auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich scheinen mag, nach dem ersten Schluck aber bereits versöhnlich und sogar weihnachtlich stimmt? Wollt ihr Weihnachten schmecken ohne gleich im Vorfeld eine Keksvergiftung, eine Zuckerüberdosis oder einen Kalorienkoller zu erleiden? Dann seid mutig und versucht euch an diesem Mixgetränk, das  eigentlich ein Dessert ist. Es vereint die Leichtigkeit eines Obstsalats, das Glücksgefühl einer Schokopraline und die Glückseligkeit, die das Knabbern an Zimtsternen auszulösen vermag. 

Dass Granatäpfel nicht nur atemberaubend schön sondern auch unglaublich gesund sind, habe ich euch bereits hier erzählt. Aber auch Kakao, aus dem ja bekanntermaßen die sündigste aller Versuchungen zubereitet wird, ist so ganz ohne gehärtete Fette und Unmengen an Zucker kann weit mehr als nur unsere sinne zu betören: Er unterstützt die Wundheilung, repariert Hautschäden und soll angeblich sogar Falten vorbeugen. Außerdem ist er eine exzellente Magnesiumquelle und enthält reichlich Antioxidantien in Form von Flavonoiden. Kakao soll die Durchblutung des Gehirns erhöhen und den Blutdruck senken. 

Zimt wiederum wird nachgesagt, dass er das Diabetesrisiko senken kann und die Fettverbrennung ankurbelt. Aber selbst, wenn er überhaupt nichts Positives im Körper bewirken würde - er schmeckt einfach viel zu gut um an ihm vorbeizukommen.

Rote Rüben (Rote Beete) haben nicht nur eine sehr weihnachtliche Farbe, sie strotzen nur so vor Eisen und Folsäure und sind - vor allem roh genossen - ein vorzüglicher Vitamin- und Mineralstofflieferant.

Leinsamen sorgen für gesunde Knochen und beugen Studien zufolge Osteoporose vor.

Jetzt habe ich euch hier all die gesundheitlichen Pluspunkte dieses festlich roten Schokoladengetränks aufgezählt - aber damit werde ich ihm nicht gerecht. Denn mit seinem Potpourri aus Bitterschokolade, Zimt und Orangenölen ist der Weihnachts-Smoothievor allem eines - ein Fest für die Sinne und den Gaumen.







Weihnachts Smoothie

für 2 Personen

1 kl Rote Rübe (Rote Beete)
1/2 Kaki
1/2 Banane
Saft von 2 Orangen
1 TL abgeriebene Orangenschale
Saft einer halben Zitrone
5 EL Granatapfelkerne
1 EL Leinsamen
2 EL Kakaopulver
1 1/2 TL Zimt
eventuell etwas Wasser











VERLINKT MIT

frollein-pfau.blogspot.de




Dienstag, 13. Dezember 2016

Grüne Äpfel

Ich hab mir zwei frische Äpfel gepflückt! Bissfest, saftig und leuchtend gelbgrün begleiten sie mich durch den Tag. 'Two apples a day keep all troubles away' ist mein neues Motto. Sind sie nicht allerliebst?
Natürlich sind meine Apfelohrringe aus Apfelholz gemacht. Um die saftige frische dieser hübschen Früchte zu unterstreichen, wurden sie mit zartgrünen Glasperlen versehen. Keine Angst, Adam, meinetwegen wirst du nicht des Paradieses verwiesen! Ich gebe meine kostbaren Äpfel niemandem - nicht einmal zum Kosten!














VERLINKT MIT


Freitag, 9. Dezember 2016

Winterrosen

Im gefrierenden Nebel blüht es rot an den nackten, dornigen Büschen. Kleine orangerote Äpfel mit stolzen Kronen am Haupt leuchten in der Dämmerung. In ihrem Inneren schläft tausendfacher Neubeginn. Dort schlummert unbedarft und ungeboren der Frühling.














VERLINKT MIT


Mittwoch, 7. Dezember 2016

Inneres Feuer

Jeder von uns hat es. Es funkelt in unserem Blick, es lässt uns plötzlich lauter sprechen, loslaufen, nicht aufgeben, wieder neu anfangen. Manchmal lodert es hell, lässt Worte sprudeln und Taten folgen, dann wieder brennt es auf kleiner Flamme, aber es ist immer da, unser inneres Feuer. Schöne Momente, kleine Erfolge und Menschen, die wir mögen, können es nähren. Genauso wie gute Bücher, Opernarien, gregorianische Choräle oder die Lieblingsband, der Blick von einem Berg, Schwimmen im Meer oder ein Spaziergang durch den tief verschneiten Wald. Bilder einer Ausstellung, ein schönes Abendessen... ach, ich könnte ewig so fortfahren! Und Farben! Und Früchte! Eine dieser Lebensfeuerfrüchte ist für mich der Granatapfel.

Für die Griechen galt er als Götterspeise, im alten Orient war er Sinnbild der Unsterblichkeit, im Christentum standen seine vielen Kerne für Fruchtbarkeit und Leben. Er ist aber auch wirklich wunderschön - ich meine beinahe, er ist die schönste aller Früchte! So opulent - purpurrot mit Krone - und innen hunderte saftig glänzende Kerne, gebettet in elfenbeinfarbene Kissen. Vor Begeisterung habe ich natürlich bereits zwei Granatapfelbäume gepflanzt. Aber die sind noch klein und es werden noch einige Jahre vergehen bis sie (hoffentlich!) Früchte tragen. 
Granatäpfel enthalten besonders viele Polyphenole und sollen Entzündungen hemmen (und damit eine positive Wirkung bei Arthritis haben), Krebszellen abtöten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. 

Der Saft, den ich euch heute vorstelle, schürt euer inneres Feuer, dass die Funken nur so fliegen. Neben der königlichen Majestät in Purpur, enthält er noch:
- Rotkraut, das reich an Anthocyanen, einer Untergruppe der zuvor erwähnten Polyphenole, ist. Diese sekundären Pflanzenstoffe schützen ebenfalls vor Krebs und stärken die Sehkraft. Außerdem enthält Rotkraut ziemlich viel Vitamin C und sieht, wie ich finde, einfach wunderschön aus. (Ich schneide dieses Gemüse so gerne - diese Farbe, diese Muster!)
- Süßkartoffel, die sehr reich an Antioxidatien sind, den Blutzuckerspiegel regulieren und das Immunsystem stärken. Es gibt allerdings Sorten, die größere Mengen an Blausäure enthalten. Diese sind für den Rohverzehr nicht geeignet. Achtet bitte beim Kauf darauf!
- Kaki, die jede Menge Provitamin A enthält.

Und die üblichen Verdächtigen - Zitrone, Ingwer, Kurkuma und Leinöl - dürfen auch hier natürlich nicht fehlen.

Der Saft schmeckt nach Energie pur und wappnet euer Immunsystem für kalte graue Tage!







Inneres Feuer

für 2 Personen

im Slow Juicer entsaftet:

2 Scheiben Rotkraut, etwa 2 cm dick
300 g Süßkartoffel, geschält*


im Blender mit dem entstandenen Saft 
und etwa 200 ml Wasser gemixt:

1 Granatapfel, geschält
1 Kaki, geschält
1 Zitrone, geschält und entkernt
1 kl Stück Ingwer, etwa 1 cm dick
1 TL Kurkuma
1 TL Leinöl

* Süßkartoffel sind roh sehr gesund. Achtet aber bitte darauf, dass es sich um eine Sorte mit niedrigem Blausäureghalt handelt. Fragt notfalls nach!













VERLINKT MIT

frollein-pfau.blogspot.de