Heute, am Johannistag ist traditionell der richtige Zeitpunkt um Nusslikör oder Nussschnaps, wie er auch genannt wird, anzusetzen. Die Nacht von gestern auf heute war die Johannisnacht. Der Volksbrauch besagt, dass die grünen Walnüsse in dieser Nacht, die in enger Verbindung zur Sommersonnenwende steht, gepflückt werden sollen. Ich habe das nicht ganz so genau genommen und die Nüsse einfach gestern Abend geerntet. Das war gar nicht so einfach, weil der heftige Hagel anfang Mai, die meisten Nussblüten unbefruchtet von den Bäumen gerissen hat. Aber ca. 25 Stück habe ich trotzdem gefunden.
Der richtige Zeitpunkt ist deswegen wichtig, weil die Nüsse innen noch nicht holzig sein dürfen. Je nach Klimazone verschiebt sich die Ernte natürlich ein wenig.
Obwohl ich sehr gerne die verschiedensten Liköre ansetze, trinke ich sie eigentlich kaum. Beim Nussschnaps ist das anders, denn der schmeckt mir wirklich gut; vor allem weil ich die Geschmacksrichtung bitter als sehr angenehm empfinde. Ich nehme auch immer weniger Zucker als angegeben, denn diese pickige Süße ist es, was mich am Likör eigentlich stört. Diesmal habe ich überhaupt nur ein wenig Honig verwendet.
Walnusslikör
25 grüne Walnüsse
2 l Korn oder Wodka
6 Gewürznelken
6 Pfefferkörner
2 Stangen Zimt
1 Msp Muskatnuss
3 Kardamomkapseln
5 EL Honig
Die Walnüsse waschen, viertlen und in ein oder mehrere große Schraubgläser geben. Die Gewürze und den Honig dazugeben (die Kardamomkapseln dazu öffnen und nur die Samen verwenden) und das Ganze dann mit dem Alkohol aufgießen und verschließen.
Nun muss der Nusslikör 40 Tage an einem warmen, hellen Ort (zum Beispiel am Fensterbrett) ziehen.